Eschenburg

Eschenburg
Ẹschenburg,
 
1) Johann Joachim, Schriftsteller und Literarhistoriker, * Hamburg 7. 12. 1743, ✝ Braunschweig 29. 2. 1820; lehrte seit 1767 in Braunschweig; war befreundet mit G. E. Lessing, dessen Nachlass er teilweise herausgab. Eschenburgs Bedeutung ist weniger in seinen literarischen Werken (Gedichte, Epen, Dramen) als in seiner weit reichenden Tätigkeit als Kritiker, Literarhistoriker und Übersetzer begründet; so schuf er u. a. die erste vollständige Übertragung (in Prosa) von Shakespeares Schauspielen (13 Bände, 1775-82; 12 Bände, 31798-1806).
 
Werke: Entwurf einer Theorie und Literatur der schönen Redekünste (1783); Handbuch der classischen Literatur und Alterthumskunde (1783).
 
 2) Theodor, Politikwissenschaftler, * Kiel 24. 10. 1904, ✝ Tübingen 10. 7. 1999; war 1929-45 zunächst im Wissenschaftsbereich, später in der Industrie tätig, 1945-52 in der Verwaltung des Landes Württemberg-Hohenzollern, das er bei den Verhandlungen über die Gründung des »Südweststaates« vertrat. 1947 wurde er Honorarprofessor, 1952 ordentlicher Professor an der Universität Tübingen. In seinen wissenschaftlichen Arbeiten, die ihn über den engeren Kreis der Fachwelt hinaus bekannt machten, befasste er sich v. a. mit dem politischen System und der Verwaltung in der Bundesrepublik Deutschland.
 
Werke: Das Kaiserreich am Scheideweg, Bassermann, Bülow und der Block (1929); Der Beamte in Partei und Parlament (1952); Herrschaft der Verbände? (1955); Staat und Gesellschaft in Deutschland (1956); Die deutsche Frage (1959); Zur politischen Praxis in der Bundesrepublik Deutschland, 3 Bände (1961-72); Über Autorität (1965); Matthias Erzberger (1973); Geschichte der Bundesrepublik Deutschland, Band 1 (1983); Spielregeln der Politik (1987); Das Jahrhundert der Verbände (1989); Also hören Sie mal zu. Geschichte und Geschichten 1904 bis 1933 (1995); Letzten Endes meine ich doch. Erinnerungen 1933-1999 (2000).
 
Herausgeber: Vierteljahreshefte für Zeitgeschichte (1953-77).

Universal-Lexikon. 2012.

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